Nachdem in den vergangenen Jahren die Mädchen im Fokus unserer Reiterfreizeiten standen, erlebten nun auch Jungen ihr eigenes Cowboy-Abenteuer. Zu Beginn der Osterferien reisten sie für sechs erlebnisreiche Tage in die Wanderreitschule von Stefan Nolte im idyllischen Asbach-Sickenberg nahe Bad Sooden-Allendorf. Dort sammelten sie wertvolle Erfahrungen, lernten Neues und wuchsen über sich hinaus. Bereits im Vorfeld der Reise entwickelten die Jungen gemeinsam Regeln, planten Mahlzeiten und erstellten eine Packliste. Diese ersten Schritte stärkten den Teamgeist und das Verantwortungsbewusstsein und schufen eine positive Grundlage für die gemeinsame Zeit.
Am Freitagnachmittag, mit Beginn der Schulferien, startete die Gruppe bei strahlendem Sonnenschein nach Asbach. Die Vorfreude war greifbar, eine Mischung aus Aufregung und Neugier begleitete die Fahrt, die von Gesang und regen Gesprächen geprägt war. Nach der Ankunft bezogen die Teilnehmer ihre Schlafplätze in einem gemütlichen Bauwagen – ein besonderes Erlebnis für alle, die das erste Mal in dieser ungewöhnlichen Umgebung übernachteten.
Der erste Abend begann mit einer Kennlernrunde, in der sich alle Teilnehmer, ob groß ob klein, vorstellten und ihre bisherigen Erfahrungen mit Pferden teilten. So entstand eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre, die durch eine anschließende theoretische Einführung in die Pferdewelt vertieft wurde. Nach dem Programm erstellten die Kinder gemeinsam eine Einkaufsliste für die kommenden Tage. Das anschließende Kochen und das Abendessen am Lagerfeuer mit Stockbrot und Würstchen boten nicht nur kulinarische Genüsse, sondern förderten auch den Teamzusammenhalt, die Wertschätzung der Natur sowie gegenseitige Hilfsbereitschaft.
Die folgenden Tage waren reich an spannenden Aktivitäten und Herausforderungen. Morgens unterstützten die Kinder freiwillig bei der Stallarbeit und der Fütterung der Pferde, bevor sie ein stärkendes Frühstück genossen. An den Vormittagen fand Theorieunterricht statt, hier wurde viel wertvolles Wissen über Pferde gelehrt. So wurde beispielsweise kleinschrittig erklärt, wie sich Pferde in einer Herde verhalten, wie sie miteinander kommunizieren und wie der Mensch es schaffen kann harmonisch mit dem Pferd umzugehen, damit diese großen und starken Tiere zu einem treuen Begleiter werden. Diese Wissensvermittlung, ergänzt durch praktische Übungen, half den Kindern, anfängliche Ängste zu überwinden, Vertrauen zu den Pferden aufzubauen und selbstständig mit ihnen zu interagieren.
Schrittweise wurden das Wissen erweitert, der Mut gestärkt und die Anforderungen gesteigert: vom ersten Kontakt über das Führen und Putzen bis hin zum Reiten ohne Sattel mit Gleichgewichtsübungen und schließlich zum selbstständigen Satteln, Trensen und Reiten. Die Kinder lernten, sich im Sattel sicher zu bewegen und die Pferde zu lenken und anzuhalten. Die Erfahrung auf dem Rücken dieser kraftvollen und majestätischen Tiere, deren Ruhe Vertrauen schafft, stärkte ihr Selbstbewusstsein. Anfängliche Ängste wichen einem Gefühl von Freiheit, Stärke und Verbundenheit mit sich selbst und der Natur. Im Rhythmus der Pferdehufe wuchs Stolz und Dankbarkeit, und der Wunsch, die Welt gemeinsam mit dem neuen treuen Gefährten zu erkunden, wurde lebendig. Nicht umsonst heißt es: „Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde!“
Nach den reiterlichen Erlebnissen standen am Nachmittag Ausflüge auf dem Programm. So erkundeten die jungen Cowboys das Sickenberger Grenzmuseum, wanderten zur Burgruine Altenstein, besuchten das Gradierwerk in Bad Sooden-Allendorf und besuchten die Eisdiele. Jeden Abend ließ die Gruppe die Ereignisse am Lagerfeuer Revue passieren. Die Kinder berichteten mit leuchtenden Augen von ihren Erfolgen, neuen Erkenntnissen und mutigen Schritten. Unter dem sternenklaren Himmel philosophierten sie über Sternbilder und teilten ihr Wissen und ihre Fragen. Die Wärme des Feuers und das Gemeinschaftsgefühl schufen eine Atmosphäre der Geborgenheit.
Der Höhepunkt der Freizeit war ein zweistündiger Ausritt am letzten Tag. Auf den trittsicheren Pferden der Wanderreitschule Asbach-Sickenberg ging es durch Wiesen und Wälder, bergauf und bergab, im Schritt und im Trab. Begeistert und voller neuer Erfahrungen kehrten die Jungen am Abend nach Hause zurück. Diese Reiterfreizeit war mehr als nur eine pädagogische Maßnahme; sie war ein unvergessliches Abenteuer, das die persönliche Entwicklung der Kinder förderte. Sie lernten, ihre Grenzen zu überwinden, Ängste zu bewältigen und im Team zu agieren – wertvolle Fähigkeiten für ihr ganzes Leben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Reiterfreizeit in Asbach-Sickenberg für die jungen Teilnehmer ein prägendes Erlebnis war. Vom gemeinsamen Planen über die ersten Kontakte mit den Pferden bis hin zu den Ausritten und den abendlichen Lagerfeuern lernten sie wichtige soziale Kompetenzen, bauten Selbstvertrauen auf und entwickelten eine tiefere Verbindung zur Natur und zu den Pferden.